Knoblich, Tobias J.: Osten als Passage
Tobias J. Knoblich
Osten als Passage
Essays
Mit Fotografien von Mathias Kubitza
379 S., KlBr., 135 x 210 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-68948-003-5
Erschienen: April 2025
Leben in der DDR: Reflexionen über Identität und Wandel
Der Band thematisiert die komplexen Erfahrungen eines Lebens in der DDR und die Umbrüche nach der Wende. In 47 miteinander verknüpften Essays verbindet der Autor analytische Reflexionen mit biografischen Erzählungen. Der kritische Ton widerspricht gängigen Narrativen, die Ostdeutschland oft als ideologisch geschädigt darstellen. Statt Nostalgie oder Verharmlosung beleuchtet Knoblich die vollwertigen Lebensrealitäten der Menschen in der DDR. Er thematisiert sowohl tragische Erlebnisse wie den Suizid eines Onkels als auch die Eigenheiten des Alltags. Knoblichs Essays untersuchen die asymmetrische Einheit Deutschlands und kritisieren die ideologischen Glaubenssätze des DDR-Sozialismus. Dabei rückt der Autor die Perspektiven von Ostdeutschen und deren komplexe Identitäten in den Mittelpunkt, um ein differenziertes Bild des Ostens zu zeichnen.
Tobias J. Knoblich, geb. 1971 in Zwickau, studierte Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie in Berlin und promovierte in Hildesheim. Nach Tätigkeiten im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie als Geschäftsführer eines Landeskulturverbands ist er seit Dezember 2024 Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur. Zudem ist er ehrenamtlicher Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. und hat zahlreiche Fachveröffentlichungen verfasst. Er lebt in Erfurt.
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»Feinsinnig und sprachmächtig nimmt der Autor seine Leser mit zu ganz persönlichen Erlebnissen. Man merkt, wie ihm das Schreiben auch selber gutgetan hat als Vergewisserung von Herkunft und Werden. Und es tut auch beim Lesen gut, weil einem unwillkürlich eigene Erinnerungen in den Sinn kommen. Man vergleicht und wird sich um so mehr auch eigener Wurzeln bewusst.«
Irmtraud Gutschke, junge Welt, 16. Juni 2025