Kühne, H./Volkmar, C. (Hg.): Großstadt und Reformation
Hartmut Kühne/Christoph Volkmar (Hg.)
Großstadt und Reformation
Magdeburgs evangelischer Aufbruch im Kontext
Magdeburger Schriften, Bd. 14
Fachbuch
ca. 544 S., geb., 160 × 245 mm, s/w- und Farbabb.
ISBN 978-3-68948-094-3
ET: Februar 2026
Am 26. Juni 1524 predigte Martin Luther in der völlig überfüllten Magdeburger Johanniskirche. Sein Auftritt machte die Reformation in der größten Stadt im Osten des Reiches unumkehrbar. Keine andere Stadtreformation außerhalb Wittenbergs hat Luther stärker gefördert. Zugleich beeindruckt die Dynamik der Gemeindereformation von unten, deren Impulse für gesellschaftliche Erneuerung von einer breiten gesellschaftlichen Mitte getragen wurden. Trotz aller Quellenverluste gibt es keinen Zweifel. Lange bevor sich erste Territorialstaaten zur neuen Lehre bekannten, wurde Magdeburg als vitale und streitbare Hochburg der Reformation überregional zum Begriff.
500 Jahre später nehmen Historikerinnen und Historiker aus fünf europäischen Ländern und den USA diese Anfänge neu in den Blick. Unter der Leitthese „Metropolen als Innovationsräume“ vergleichen sie den Modellfall Magdeburg mit ausgewählten Großstädten im Reich und in Westeuropa. Ihre Beiträge verknüpfen bewährte Forschungsergebnisse zur Stadt in der Reformation mit aktuellen Ansätzen der Metropolen- und Hanseforschung. Im Schnittpunkt von Reichs-, Kultur- und Stadtgeschichte machen sie die Dynamik des Umbruchs in verdichteten urbanen Kommunikationsräumen zum Thema.
PD Dr. Hartmut Kühne, geb. 1965, studierte in (Ost-)Berlin Theologie, arbeitete an der Humboldt-Universität zu Berlin als wiss. Mitarbeiter, wo er 1998 promoviert wurde. Er wurde 2024 in Leipzig für Landesgeschichte und Christentumsgeschichte habilitiert. Seit 2009 ist er freiberuflich für Ausstellungs- und Forschungsprojekte tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit, insbesondere die Wallfahrtsforschung und die Frömmigkeitsgeschichte des frühneuzeitlichen Luthertums.
Prof. Dr. Christoph Volkmar, geb. 1977, ist Direktor des Stadtarchivs Magdeburg und Vorsitzender der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt. Er lehrt Geschichte der Frühen Neuzeit sowie Vergleichende Landesgeschichte an der Universität Leipzig, war Stipendiat am Deutschen Historischen Institut in Rom, Gastwissenschaftler am Queens College Cambridge und Preisträger des Förderpreises Geisteswissenschaften International.




