Haug, Franziska (Hg.): „bin weiblich, bin männlich, doppelt“

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Verkaufspreis40,00 €

Franziska Haug (Hg.)
„bin weiblich, bin männlich, doppelt“ 
Queere DDR-Literatur
Sachbuch

296 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-68948-061-5

ET: November 2025


Queerness und Sozialismus – dies mag zunächst wie ein Widerspruch erscheinen, ist es bei genauem Hinsehen auf das Alltagsleben, die Künste und Literatur von und über LGBTQI*-Personen in Ländern wie der DDR jedoch ganz und gar nicht. Auch wenn sie oft verkannt waren und teilweise noch immer unsichtbar sind, es gab sie: queere Geschichten, Romane, Gedichte, Erzählungen u.v.m.
Bislang gibt es keinen systematischen Überblick queerer DDR-Literatur. Daher versuchte die gleichnamige Tagung „Queere DDR-Literatur“, die 2024 an der Universität Regensburg im Rahmen der Forschungsgruppe „Light On! Queer Literatures and Cultures under Socialism“ stattfand, einen ersten Schritt in diese Richtung unternehmen. Im Fokus des daraus resultierenden Buches stehen Leben und Werk so unterschiedlicher Autor:innen wie Irmtraud Morgner, Brigitte Reimann, Erich Loest, Christa Wolf, Christa Reinig, Ronald M. Schernikau, Norbert Marohn und Franz Fühmann, ebenso die gesellschaftlichen Bedingungen im Hinblick auf queere Lebensformen.


Dr. Franziska Haug hat nach ihrem Kunstpädagogik-, Soziologie- und Germanistik-Studium an der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu Arbeit als literarisches Verfahren der Geschlechterproduktion bei Thomas Brasch, Gisela Elsner, Elfriede Jelinek, Ronald M. Schernikau und in der Popmusik promoviert. Derzeit forscht sie als PostDoc im Projekt „Light On! Queer Literatures and Cultures under Socialism“ zu Queerer DDR-Literatur.


Inhalt

Vorwort…5
Janin Afken: „Für einen Moment war eine fremde Trieblandschaft in grelles Blitzlicht getaucht“. Lesbische* Utopien in der DDR-Literatur der 1970er Jahre…17
Alexander Wagner: Anthropophage Erotik, ein kleines Rasenstück, Frauen aus Stein: Die „Hadischen Erzählungen“ in Irmtraud Morgners Trobadora Beatriz…35
Jonas Haug: Träumen und Sprechen – plurale Subjektivität in Brigitte Reimanns Franziska Linkerhand…57
Ida Svingen Mo: Gertrud, Lord Byron und „das struppige Fuchsjunge“ – queeres Außenseitertum in Brigitte Reimanns Franziska Linkerhand…76
Birgit Bockschweiger: Christa Wolf – eine queere Autorin?…
Felix Schmidt: Die Frauen am Ida-Berg – eine queere Utopie? Queere Zeitlichkeit in Christa Wolfs Kassandra…111
Vojin Saša Vukadinović: Der Traum ihrer Verkommenheit. Anmerkungen zu Christa Reinigs Frühwerk…128
Sina Meißgeier: Literarische Veröffentlichungen in der Lesbenzeitschrift frau anders als Spiegel der Transformationszeit…145
Nane Pleger: Eine sprechende Katze und ein Engel mit goldenem Schnurrbart. Wie fantastisch erzählte Figuren Gendernormen in Christa Kożiks Werk durchque(e)ren…166
Rebecca Franke: Queerness in der FDJ-Poetenbewegung…182
Lucas Mielke: Norbert Marohns Plötzlich mein Leben (1989) im Kontext des Homosexualitätsdiskurses der 1980er Jahre…200
Benedikt Wolf: Das Archiv als Form. Zu Ronald M. Schernikaus Legende…220
Lukas Betzler: Homosexuelles Begehren im Werk Franz Fühmanns…238
Liesa Hellmann: Die Front als queerer Möglichkeitsraum? Erich Loests Erzählung Hitlers Befehl (1956/1968)…258
Franziska Haug im Gespräch mit Norbert Marohn: „Schreiben ist für mich intensiveres Leben“…277
Autor:innen…293